Monday, June 1, 2009

dark dreams

philosophie

philosophie kann man nicht studieren, finde ich. im philosophiestudium lernt man, was andere denken oder über etwas gesagt haben, man lernt einiges über philosophie und gegenstände derselben, aber philosophie selbst kann man nicht lernen. durch ein studium der philosophie wird dem eigentliche wesenszug derselben zum studierenden der weg verstellt, so dass das studium selbst dafür verantwortlich ist, dass die eigentliche liebe zum wissen wie sie durch philosophiern zum ausdruck kommen kann, nicht mehr in ihrer reinen ursprünglichen form zu ausdruck kommen kann.
philosophie heißt nicht, nur meinungen und methoden einiger menschen und philosophen zu adaptieren oder zu analysieren, sondern selbst nachzudenken. hierin liegt der unterschied. nicht nur mit faktischen wissen und desinteressere meinung zu sezieren, sondern sich selbst in der materie wiederfinden um sich selbst darüber eine meinung zu bilden und selbst darüber nachtzudenken, vielleicht unter berücksichtigung einiger feststellungen oder gedanken anderer, aber doch selbstständig ohne vorgekautes neu zu verdauen.
philosophie zu praktizieren kann und muss auch bedeuten zeitweise dem müßiggang anzuhängen, nicht jedoch hoffnungslos ausgeliefert zu sein. dieses ist notwendig um sich nicht in den eigenen gedanken zu verfangen, sondern auch davon frei zu werden und eine neue sichtweise zu erfahren. im übrigen kann philosophie nicht nach wunsch eines menschen algorithmisch oder routiniert geschehen, da auch die liebe zum wissen vielgestaltig und nicht nach faktoren zerleg- und berechenbar ist.
die liebe zum wissen beinhaltet auch, dass man sich in ihr täuschen kann und gar zu verliebtes überstürzen führt zu erblinden und ignoranz gegenüber wahrheiten, deren man sich lieber entrissen sieht.
die philosophie kann einen menschen über aspekte seiner selbst aufklären, so fern in der liebe zum wissen auch die liebe zur wahrheit verwurzelt ist. nur so kann die philosophie auch extraegoistischen zwecken dienen. zu diesen gehört jedoch auch selbsterkenntnis, da das selbsterkennen der erste schritt zu einer veränderung nach außen hin darstellen kann.
so steht die philosophie im dienste des menschen, doch kann sie in ihrer reinen form nicht erlernt, sondern nur praktiziert werden. die liebe zum wissen bedeutet nicht immer wahrheit, sondern kann sich in ihrer art in dingen der wahrheit täuschen, dennoch kann liebe zum wissen auch liebe zur wahrheit bedeuten. wer ehrlich vor sich selbst sein kann, der mag große schätze im philosophieren finden.
nicht sollte philosophie zum öffentlich, allgemein-gültigen analytischen gehören, sondern im individuum sich entfalten.
die philosophie kann nicht antworten auf große fragen geben, sondern nur ansätze im geiste, die hinweise geben, wie eine antwort aussehen könnte.
kann die philosophie allein aber keine antworten geben oder wahrheiten erkennen, da doch jedes nicht objekt ist, da die menschliche liebe, sei sie untereinander oder zu wahrheit und wissen, dies niemals sein kann, so muss es einen maßstab geben, der dies kann. alle wissenschaften, auch wenn sie im geiste der philosophie, d.h. wörtlich der liebe zur weisheit, und der liebe zur wahrheit, praktiziert werden, können nicht von wahrheiten sprechen, wenn sie ihre thesen mitteilen. niemand hat das anrecht seine interpretationen wahrheiten zu nennen, alles kann hinterfragt werden.
gibt es dann wahrheit? ja. wo gibt es sie oder wer setzt sie fest? wer könnte es? nur der allein, der alles, auch die wahrheit, auch die weisheit, auch das wissen schuf - gott.
so bleibt uns für die philosophie zu sagen, dass das streben nach wissen und weisheit nicht mit dem erreichen derselben gleichgesetzt werden kann, ja nicht einmal darf. die äußerung eigener schlußfolgerungen und überlegungen mag anderen in ihren philosophischen stunden von vorteil sein, dennoch darf nichts davon als absolute wahrheit betrachtet werden, da es nur den gedanken eines einzelnen entsprang, welcher selbst auch keinen ansprucht auf absolutheit hat. nur was von gott als wahrheit benannt wird, darf von uns als solche betrachtet werden. gründet man nun seine philosophischen ansätze auf diesen absoluten und wahren grundsätzen gottes, so kann das eigene studium und die philosophie des individuums nur an schätzen zunehmen, die durch den philosophen entdeckt werden möchten und so sein leben und seine philosophie bereichern können.

tarí