Tränen der Einsamkeit

Die weichen Füße stehen bloß
auf grauen Steines feuchtem Schoß,
die Beine sind von weißem Kleid
sanft umweht und ohne Zeit
trägt ein Traum durch dieses Bild,
ein Traum, der nur in Träumen gilt,
der durch den Schrei hier nicht zerreisst,
ein stiller Schrei zwar, leicht vereist,
Herzenskälte durchzieht ihr Wesen,
in Tränen, Perlen kann man lesen,
wie die Trauer sie umwebt
und in ihres jeden Herzensschlage lebt
die Trauer verzweifelt wieder auf,
lässt Tränen, Schreien ihren Lauf,
nun steht sie hier an Felsens Rand
starrt in den Abgrund ganz gebannt
und sieht unendlich tiefe Schwärze,
steht schweigend da, fasst sich ein Herze,
geht einen Schritt, schaut nicht zurück,
nimmt alles mit, kein letzter Blick
und eine Träne, die noch fällt,
die noch bliebt und dies erzählt,
eine Träne, die vergeht
und dennoch über allem steht
eine Träne, die doch schweigt
und in ihrem Schweigen jetzt doch zeigt,
dass stille Trauer sie zerbrach,
dass sie befolgte, was der Tod zu ihr sprach,
dass das was sie zerbrochen hat
und sie bewogen hat zur Tat
sich nicht erst plötzlich eingeschlichen hat,
sondern jedes deiner Worte seinen Teil dazu tat,
deine Ignoranz
beendete ihren Tanz,
an dem Tag als sie deine Liebe verlor
hat der Tod sie zur Gefährtin auserkorn,
nun fällt sie hier ohne Grund,
dieser Fall besiegelt den Bund,
in seine Gemächer trägt sie der Tod,
ein zartes Weißes von schwarz und rot,
den Farben des Todes umgeben
ihr Vermächtnis wird nur durch ihre Tränen weiterleben,
sonst ist sie bei dir schon Vergangenheit,
nie gewesen, nicht voll Traurigkeit,
nicht wert ihrer zu gedenken in dieser Zeit,
nur ihre Träne, die bleibt in Einsamkeit.
Der Tod wird ihr ein bessrer Gefährte sein,
in Melancholie, nicht nur Schmerz allein
wird sie darin begleiten
und ihr, wie du, Traurigkeit bereiten,
sie tanzt in Schönheit den Totentanz
in zarter Liebe und Eleganz,
der Tod stimmt ein schweres Lied an
und nimmt ihre Hand und sie lächelt ihn an.